Konstantin Sergejewitsch Stanislawski
(1863-1938)

Schauspieler, Regisseur, Theaterreformer

Konstantin Sergejewitsch Stanislawski
Seine Methode des naturalistischen Abbildens von Wirklichkeit  auf der Bühne hat die Theaterpraxis des 20. Jahrhunderts geprägt. Nach seiner Idee muss der Schauspieler aus den eigenen Erfahrungen und erlebten Gefühlen schöpfen, um eine Rolle psychologisch "richtig" auszufüllen (als ob er selbst die Figur wäre). Nach den Handlungen, dem Verhalten der Schauspieler auf der Bühne versteht und beurteilt das Publikum die in einem Stück dargestellten Menschen. In den USA hat Lee Strasberg diese Vorstellungen von der "Arbeit des Schauspielers an sich selbst" zum berühmten "method acting", nach dem viele heutige amerikanische Filmstars - u.a. auch Robert de Niro - die Schauspielkunst erlernt haben, weiterentwickelt.

In einem Kurs „Rollenstudium nach Stanislawski“ entstand die Idee, unabhängig von Kommerz aus Freude am Schauspiel, der Sprache, dem Miteinander Theater zu machen.

Wir spielen in kritischer Anlehnung an Stanislawski, dessen unbedingt naturalistischen Anspruch wir nicht teilen. Die Quasi-Verwandlung in einen anderen Menschen kann nicht radikal geschehen, weil wir stets auch immer wir selbst sind und bleiben, ungeachtet dessen, dass wir uns in eine andere Person hineinversetzen.




Warum Theater machen,

warum alte Stücke spielen,
warum wir?


Wir fühlen den Menschen hinter den Worten:

Nicht Worte sollen wir lesen [sprechen, hören], sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen. Samuel Butler
Es sind immer dieselben alten Geschichten, die von immer neuen Menschen erlebt werden. William Faulkner


Wir sehen, was wir noch nicht sahen:

Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Paul Klee


Wir entdecken unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten:

Niemand weiß, was er kann, bevor er´s versucht. Publilius Syrus

Wir sind ein Ensemble, d. h. wir arbeiten gemeinsam an einer Sache. Das geschieht auf der Basis von gegenseitiger Wertschätzung und Achtung vor den Dichtern, deren Werke wir im Theaterspiel lebendig werden lassen. Der Name „Gefährtinnen“ verpflichtet uns, uns gegenseitig zu unterstützen. Wir wissen, dass gutes Theater entsteht, wenn jedes Mitglied der Gruppe sich entspannt der Freude am Spielen überlässt und das gemeinsame Werk wachsen lassen kann.

Theater ist Leben und Freude am Leben. Auf dieser Grundlage kann im Wechselspiel zwischen dem Ensemble auf der Bühne und dem Publikum bei jeder Aufführung ein neues, beglückendes Kunstwerk entstehen

Energie fließen lassen und sich sowie dem Ensemble vertrauen!


Unsere Arbeitsweise:

Wir sind ein Ensemble, das sich „Gefährtinnen“ nennt, d.h. wir unterstützen und achten uns gegenseitig, begleiten uns auf unserem Weg.

Wir wollen miteinander und füreinander mit Anstand, Würde und Respekt an einem Kunstwerk arbeiten. Dabei lassen wir Gedanken an Leistung, Vergleich, Beurteilung fallen, denn Anerkennung und Wertschätzung wachsen nur im neidfreien Raum. Wir wissen, dass jedes Vergleichen mit anderen uns von uns wegbringt und damit unsere Einzigartigkeit an Glanz verliert.

Der Gedanke, dass jede/jeder von uns Teil des Werks ist, den anderen und sich selbst gegenüber verpflichtet, trägt uns. Dabei spielen Vertrauen in und Achtung für die Arbeit, die Mitstreiterinnen und sich selbst eine große Rolle.

Unser Ziel ist das Spiel aus Begeisterung an einer Sache, ohne Anstrengung im je gegenwärtigen Augenblick in der Entwicklung auf ein Kunstwerk hin.

 

He, ho, Companeras, lasst uns spielen!